„Digital Literacy“, also die „digitale Alphabetisierung“, umfasst die individuelle Befähigung, Informationen mittels digitaler Plattformen und Geräte zu generieren, zu verstehen und zu übermitteln. Kurz gesagt stehen der Umgang mit Computern, Smartphones und Tablets sowie dem Internet im Zentrum der Digital Literacy. Sie stellt also mehr oder weniger eine weitere Kulturtechnik dar - neben den Fertigkeiten des Lesens, des Schreibens und des Rechnens.
Laut dem schweizerischen Bundesamt für Statistik verfügen inzwischen gut 90 Prozent unserer Haushalte über einen Internetanschluss. Mit dem Aufkommen von Smartphones und Tablets habe sich die mobile Internetnutzung „ebenso stark entwickelt wie der fest installierte Internetanschluss in den Haushalten“. Der Anteil an Haushalten mit mobilem Internetzugang sei entsprechend von 60 Prozent im Jahr 2014 auf 78 Prozent im Jahr 2017 angestiegen. Demnach erhöhten sich sowohl die Häufigkeit als auch die Dauer der Internetnutzung. So gaben im Vorjahr 85 Prozent der Befragten an, das Internet am Vortag genutzt zu haben, gegenüber 75 Prozent im Jahr 2014.
Ältere holen stark auf
Vor allem auch für Dienstgeber interessant ist, dass fast die gesamte Schweizer Bevölkerung zwischen 15 und 54 Jahren Zugang zum Internet hat. Je nach Alterskategorie liege der Wert dabei zwischen 96 und 99 Prozent nahezu unverändert gegenüber 2014. Gerade bei den Personen im Alter von 55 bis 64 Jahren ist hingegen eine deutliche Zunahme zu verzeichnen: Auch sie nutzen das Netz zu 91 Prozent - dem gegenüber stand noch drei Jahre zuvor ein Wert von nur 80 Prozent. Noch markanter ist der Anstieg bei den (mehrheitlich) Pensionärinnen und Pensionären zwischen 65 und 74 Jahren, die mittlerweile zu 77 Prozent im Internet surfen.
Daraus ist zu schließen, dass die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Schweiz über ein hohes Niveau im Umgang mit den digitalen Werkzeugen verfügen. Um den Anschluss nicht zu verlieren, sollten die Unternehmen dennoch darauf achten, gerade hinsichtlich der rasend schnell voranschreitenden Entwicklungen immer wieder einschlägige Schulungen anzubieten.
Internationaler Vergleich steht aus
Was den Vergleich der Schweiz mit anderen Ländern betrifft, soll sich übrigens in den nächsten Jahren einiges tun: „Die letzte Datenerhebung über Grundkompetenzen von Erwachsenen in der Schweiz stammt aus dem Jahr 2007“, wie Matthias Aebischer von der Sozialdemokratischen Fraktion Anfang 2017 feststellte. Damit sei sie „deutlich veraltet“. Eine Tatsache, mit der Aebischer die Frage verband, ob die Schweiz nicht an der PIAAC-Studie der OECD teilnehmen sollte.
Mit dieser Erhebung - dem Pendant zur bekannten PISA-Studie für Schülerinnen und Schüler - werden zum einen aktuelle Daten über vorhandene und mangelnde Kompetenzen von Erwachsenen unter anderem in den digitalen Fertigkeiten erhoben. Zum anderen ermöglicht sie den Vergleich dieser Daten mit jenen der anderen Länder - und könnte aufzeigen, wie gut die Schweiz diesbezüglich dasteht.
Dem Bundesrat, so die Antwort im März 2017, sei durchaus bewusst, „wie wichtig die individuellen Kompetenzen und ihre Weiterentwicklung über das ganze Leben hinweg sind und dass die Bedeutung von Grundkompetenzen angesichts der Digitalisierung weiter steigt“. Entsprechend werde die Schweiz bei der nächsten PIAAC-Erhebung, die für 2021 angesetzt ist, wohl mit dabei sein - was mittlerweile tatsächlich fixiert wurde.