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Winterdepression - wenn die Tage kürzer und die Nächte länger werden

Veröffentlicht am 16.12.2021
Winterdepression - wenn die Tage kürzer und die Nächte länger werden
Kurze Tage, lange Nächte und kalte Temperaturen kündigen nicht nur den Winter an. Vielen Menschen macht das zu schaffen. Sie leiden unter Antriebslosigkeit bis hin zu einer Winterdepression, die die Lebensqualität der Betroffenen massiv beeinträchtigt. Woran Sie eine Winterdepression erkennen, was sie auslöst, und was sie dagegen tun können - wir haben die wichtigsten Informationen für Sie zusammengefasst.
Was ist eine Winterdepression?
 
Im Volksmund wird die Niedergeschlagenheit in der kalten Jahreszeit als Winterdepression bezeichnet. Doch sie hat auch einen wissenschaftlichen Namen, nämlich saisonal abhängige Depression (SAD) oder Seasonal Affective Disorder, die erstmalig im Jahr 1987 festgestellt wurde. Sie ist nicht vergleichbar mit einer klassischen Depression und auch nicht mit schlechter Laune in den Herbst- und Wintermonaten gleichzusetzen. Um eine Winterdepression handelt es sich, wenn die depressive Stimmung zwischen Herbst und Frühjahr auftritt, mindestens zwei Wochen und länger anhält, und wenn sich keine Besserung einstellt. Meistens tritt sie in abgeschwächter Form als Winterblues auf, während die schwerwiegende Form eher die Ausnahme ist. Betroffene tun sich schwer, die Winterdepression als Krankheitsbild anzuerkennen. Die nachfolgenden Fragen helfen Ihnen herauszufinden, ob Sie an einer SAD leiden.
 
- Leiden Sie nur in der dunklen Jahreszeit an den genannten Symptomen?
- Fühlen Sie sich in den Sommermonaten deutlich wohler?
- Haben Sie permanent Appetit auf Süsses, und haben Sie zugenommen?
- Möchten Sie den ganzen Tag im Bett bleiben und schlafen?
- Möchten Sie in dieser Zeit am liebsten allein sein?
- Fühlen Sie sich abgeschlagen und motivationslos?
- Sind Sie weniger leistungsfähig?
- Sind Sie leicht reizbar?
- Leiden Sie unter Konzentrationsstörungen?
- Hatten Sie in den vergangenen Jahren ähnliche Probleme?
 
Diese Fragen sind lediglich ein erster Anhaltspunkt. Bei diesen und ähnlichen Symptomen sollten Sie sich unbedingt professionelle Hilfe holen und einen Arzt aufsuchen.
 
Mögliche Ursachen für eine Winterdepression
 
Ursächlich für die Winterdepression sind vor allem die schlechten Lichtverhältnisse. Die frühe Dunkelheit verkürzt das Tageslicht auf wenige Stunden mit der Folge, dass sich das fehlende Sonnenlicht auf die Hormonproduktion auswirkt. Das bedeutet, dass der Körper vermehrt das Schlafhormon Melatonin ausschüttet, das in der Zwirbeldrüse aus Serotonin produziert wird und für den Tag-Nacht-Rhythmus verantwortlich ist. Melatonin wird abends ausgeschüttet mit der Folge, dass Sie müde werden, und morgens abgebaut, sodass Sie wach werden. Aufgrund der Dunkelheit gerät der Hormonhaushalt in den Wintermonaten durcheinander, und es bildet sich ein Melatoninüberschuss. Das ist der Grund, weshalb sich viele Menschen abgeschlagen, müde, motivationslos und erschöpft fühlen.
 
Eine Winterdepression kann jeden treffen. Konkrete Zahlen sind schwer zu ermitteln, da Depressionen noch immer ein Tabu-Thema sind. Tatsächlich sind mehr Frauen als Männer betroffen. Es ist wahrscheinlich, dass Frauen sich häufiger Hilfe suchen als Männer, und so zahlenmässig erfasst werden.
 
6 Tipps gegen die Winterdepression
 
Sobald Sie Anzeichen einer Winterdepression spüren, sollten Sie gegensteuern. Dabei können die nachfolgenden 6 Tipps helfen:
 
TIPP 1
Bewegen Sie sich in den hellen Stunden mindestens 30 Minuten im Freien. Verzichten Sie, sofern das möglich ist, auf eine Sonnenbrille, damit Sie über die Rezeptoren der Augen Sonnenlicht aufnehmen können.
TIPP 2
Mit der richtigen Beleuchtung bringen Sie mehr Helligkeit in Ihren Tag. Verwenden Sie beispielsweise am Schreibtisch oder beim Lesen eine Tageslichtlampe. Auch eine Lichttherapie kann Ihnen aus Ihrem Stimmungstief heraushelfen.
TIPP 3
Farben wirken sich stimmungsaufhellend aus. Es sind vor allem warme Töne wie Gelb- und Rottöne, die sich positiv auf Ihre Psyche auswirken. Das gilt nicht nur für die Farben in Ihrer Umgebung, sondern auch für Ihre Kleidung. Verzichten Sie auf triste Farben wie Grau oder Schwarz, und tragen Sie im Winter kräftige Farben.
TIPP 4
Nutzen Sie Öle, um Ihre Stimmung ins Gleichgewicht zu bringen. Duftöle wie Zitrone und Orange regen den Kreislauf an und haben eine stimmungsaufhellende Wirkung. Gleiches gilt für Wannenbäder mit einem duftenden Schaumbad.
TIPP 5
Bringen Sie Abwechslung in Ihren Tag. Raffen Sie sich auf und unternehmen Sie regelmässig etwas. Schlittenfahren mit den Kindern oder eine Schneeballschlacht, gehen Sie Essen, in ein Café oder ins Kino, besuchen Sie Weihnachtsmärkte oder treffen Sie sich mit Freunden. Alle diese Aktivitäten lenken Sie von der Eintönigkeit ab und vertreiben düstere Gedanken.
TIPP 6
Setzen Sie sich in Bewegung - mit Sport. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie im Freien Walken oder Joggen, zuhause oder im Fitnessstudio Gewichte stemmen oder Ausdauertraining machen. Wichtig ist, in Bewegung zu bleiben, um Glückshormone auszuschütten, die der Winterdepression entgegenwirken.
 
Abschliessend ist festzuhalten, dass die genannten Tipps auch als vorbeugende Massnahmen geeignet sind, damit eine Winterdepression oder ein Winterblues erst gar keine Chance haben, sich zu manifestieren.