Alle Jahre wieder legt die Grippewelle im Herbst und Winter Millionen Arbeitnehmer zeitweise lahm. Manche haben lediglich einen grippalen Infekt, während andere unter einer echten Grippe mit hohem Fieber leiden. Worin sich ein grippaler Infekt und eine echte Grippe unterscheiden, und mit welchen Verhaltensregeln Sie Ihre Kollegen schützen - wir haben die wichtigsten Informationen für Sie zusammengefasst.
Was ist eine echte Grippe, was ein grippaler Infekt?
Eine echte Grippe oder Influenza und ein grippaler Infekt beziehungsweise eine Erkältung weisen auf den ersten Blick ähnliche Symptome auf. Doch es gibt Unterschiede, insbesondere in Bezug auf den Krankheitsverlauf und die Intensität des Fiebers.
1. Der Krankheitsbeginn verläuft bei einem grippalen Infekt eher schleichend und über mehrere Tage hinweg. Die Beschwerden treten bei einer Grippe plötzlich auf, wobei innerhalb von wenigen Stunden die Körpertemperatur ansteigt.
2. Die Temperatur kann bei einem grippalen Infekt auf 38 Grad Celsius ansteigen. Bei einer Influenza setzt das Fieber schnell ein und übersteigt oftmals 39 Grad Celsius.
3. Zu den typischen Symptomen einer Erkältung gehören Schnupfen und eine verstopfte Nase. Beide Symptome sind bei einer echten Grippe eher selten oder weniger stark ausgeprägt.
4. Ein schmerzhafter, trockener Husten von Anbeginn ist ein typisches Merkmal einer echten Grippe. Bei einem grippalen Infekt tritt ein trockener Reizhusten oft zu Beginn auf, der sich im weiteren Verlauf zu einem verschleimten Husten entwickeln kann.
5. Bei einer Grippe sind Halsschmerzen eher unwahrscheinlich, während sie bei einem grippalen Infekt häufig zu Beginn auftreten.
6. Typisch für eine Grippe sind auch die teils heftigen Kopfschmerzen, die bei einer Erkältung nur mässig ausgeprägt sind.
7. Bei einem grippalen Infekt kann es zu Gliederschmerzen kommen. Zu einer echten Grippe gehören regelmässig starke Muskel- und Gliederschmerzen.
8. Wer erkältet ist, fühlt sich meistens geschwächt. Wer eine Influenza hat, fühlt sich typischerweise sehr rasch und dauerhaft entkräftet.
Unterschiede zwischen einer echten Grippe und einem grippalen Infekt gibt es auch bezüglich des Krankheitsverlaufs. Normalerweise klingt eine Erkältung nach sieben bis neun Tagen ab. Mit sieben bis vierzehn Tagen ist der Krankheitsverlauf einer Influenza deutlich länger, wobei bis zu einer vollständigen Erholung mehrere Wochen vergehen können. Insoweit werden der Körper und der Kreislauf bei einer echten Grippe wesentlich stärker belastet.
Vom richtigen Umgang mit Viren und Bazillen im Büro
Wenn Sie Fieber haben und unter einem starken Krankheitsgefühl leiden, sollten Sie zuhause bleiben und sich auskurieren. Haben Sie jedoch lediglich eine leichte Erkältung, oder haben das Schlimmste bereits überstanden, sodass Sie ins Büro gehen können, sollten Sie mit Rücksicht auf Ihre Kollegen bestimmte Verhaltensregeln beachten.
- Hustenanfälle im Büro vermindern die Konzentrationsfähigkeit und erzeugen Lärm. Deshalb sollten Sie sich kurz entschuldigen und sich an die frische Luft oder in den Waschraum begeben, um auf Linderung zu warten. Hustenstillende Kräuterbonbons, zum Beispiel mit Salbei, können Hustenanfälle lindern.
- Sofern Sie niesen müssen, sollten Sie in ein Papiertaschentuch oder in die Armbeuge niesen. Nicht mehr üblich ist, die Hand vor den Mund zu halten, in der sich Viren und Bakterien sammeln können.
- Regelmässiges Hände waschen ist unerlässlich, um Ihre Kollegen zu schützen. Viren werden beseitigt, wenn Sie rund 30 Sekunden Ihre Hände waschen und dabei die Zwischenräume zwischen den Fingern nicht vergessen. Ein fehlendes Waschbecken kann auf Reisen durch Desinfektionstücher ersetzt werden.
- Besondere Rücksichtnahme zeigen Sie, wenn Sie die Gegenstände, die Sie häufig berühren, desinfizieren, zum Beispiel den Telefonhörer, die Tastatur Ihres Laptops und Türklinken. Gleiches gilt für Ihren Schreibtisch und für die Armlehnen Ihres Bürostuhls.
- Müssen Sie Ihre Nase putzen, sollten Sie das möglichst leise tun und dafür gegebenenfalls den Waschraum aufsuchen. Für Geschäftsessen gilt, dass Sie den Tisch verlassen sollten, um die Nase zu putzen. Im deutschsprachigen Kulturraum wird das Nase putzen am Tisch zwar akzeptiert, in anderen Ländern stösst dieses Verhalten jedoch auf Befremden.
Abschliessend noch ein Tipp in Sachen "Gesundheit". Befinden Sie sich in einem Meeting beziehungsweise in einer anderen grossen Runde und müssen niesen, sollten Sie sich entschuldigen, während die anderen Ihre Entschuldigung schweigend annehmen. Lediglich in einer kleinen Runde ist es üblich, dem Niesenden "Gesundheit" zu wünschen.