Klausuren meistern ganz ohne Hirndoping
Veröffentlicht am 21.06.2021
Immer häufiger greifen gerade Studierende zu Medikamenten, die eine leistungssteigernde Wirkung versprechen - mit z. T. drastischen Folgen. Doch es gibt Alternativen zu den fragwürdigen und risikobehafteten Substanzen.
Was versteht man unter Hirndoping?
Anders als es der Name suggeriert, geht es beim Hirndoping nicht zwangsläufig darum, seine Leistungsfähigkeit mit illegalen Mitteln zu erhöhen. Tatsächlich sind damit generell Substanzen gemeint, die die kognitiven Fähigkeiten kurzfristig steigern können. Einige solcher psychoaktiven Präparate sind erlaubt und frei verkäuflich, andere i. d. R. verschreibungspflichtig.
Warum wird Hirndoping betrieben?
Sowohl in der Arbeitswelt als auch an der Uni steht man heute unter immer höherem Leistungsdruck. Vor allem die Umstellung der Studiengänge auf Bachelor und Master hat dieses Problem in den vergangenen Jahren noch verschärft und zu einer deutlich höheren Prüfungsdichte geführt. Die Prüfungen selbst und die Zeiten der Vorbereitung darauf verlangen Studierenden eine Menge ab. Um den Anforderungen noch gerecht werden zu können, glauben deshalb immer mehr junge Menschen, zu Hirndoping greifen zu müssen. Das soll z. B. die Konzentrationsfähigkeit steigern und so für einen besseren Lerneffekt sorgen. Auch können bestimmte Medikamente dabei helfen, den Stress während der Prüfung zu unterdrücken und das Gelernte leichter abrufbar zu machen.
Die Risiken
Medikamente für das Hirndoping zu verwenden birgt immer auch Gefahren. Das liegt vor allem daran, dass die Substanzen ursprünglich gar nicht für diesen Zweck entwickelt worden sind und von den Konsumierenden somit zweckentfremdet werden. Aussagekräftige Studien zur Wirksamkeit fehlen jedoch und die Auswirkungen sind kaum einzuschätzen. Darüber hinaus haben psychoaktive Substanzen immer nicht zu unterschätzende Nebenwirkungen. Diese können in unterschiedlicher Ausprägung auftreten, abhängig davon, welches Präparat genommen wird und wie ein Mensch veranlagt ist. Auch die Häufigkeit und die Dosierung machen einen erheblichen Unterschied. Häufig beobachtet werden bei längerfristigem Konsum u. a. Veränderungen der Persönlichkeit, Müdigkeit und z. T. heftige Kopfschmerzen bis hin zur Migräne. Schleichend kommt es mit der Zeit immer wieder zu einer fortschreitenden Abhängigkeit. Langfristig kann sich dieses Problem sogar noch deutlich ausweiten. Denn hat man sich bereits in jungen Jahren daran gewöhnt, sich die Aufgaben des Lebens mit der Einnahme von chemischen Hilfsmitteln zu vereinfachen, speichert sich diese Strategie im Gehirn ein. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir auch in Zukunft schneller zu solchen oder anderen Substanzen greifen, nimmt aufgrund der gemachten Erfahrungen deutlich zu. Somit entwickelt sich bei vielen Menschen eine auf Dauer höhere Anfälligkeit für eine Abhängigkeit. Wer sich dieser Risiken bewusst ist, lehnt die Verwendung von Mitteln, die der kognitiven Leistungssteigerung dienen, deshalb i. d. R. ab. Gäbe es die unerwünschten Nebeneffekte hingegen nicht, könnten sich Umfragen zufolge rund 80 % der Studierenden vorstellen, psychoaktive Medikamente zu nutzen.
Gesunde Alternativen
Auch in stressigen Zeiten ist niemand gezwungen, die Risiken des Hirndopings einzugehen. Sinnvoller ist es, sich Strategien anzueignen, solche Situationen ohne die Einnahme von Substanzen zu meistern. Denn es gibt wirksame Methoden, um sowohl ein kurzfristig abzuarbeitendes Lernpensum als auch die Prüfung an sich zu schaffen. Wir haben im Folgenden einige Tipps für Sie zusammengestellt.
Schneller lernen
Leider schafft man es nicht immer, frühzeitig mit den Prüfungsvorbereitungen zu beginnen. Wer das Lernen kurzfristig möglichst effizient gestalten will, sollte einige Punkte beachten, um typische Fehler zu vermeiden. Das fängt bereits mit der eigenen Einstellung an. Versuchen Sie, den anfänglichen Ärger über den Stress, der einen nur blockiert, schnell abzulegen. Machen Sie sich bewusst, welche positiven Konsequenzen vom Absolvieren der Prüfung zu erwarten sind. Wer sich darüber hinaus selbst eine Belohnung in Aussicht stellt, wird zusätzlich motiviert. Da die Zeit zu knapp ist, um alles für die Prüfung evtl. Relevante zu wiederholen, sollten Sie den Lernstoff so weit wie möglich eingrenzen. Meist geben die Dozenten bereits eine Orientierung, welche Inhalte wichtig sind. Zusätzlich geben ältere Klausuren einen Hinweis darauf, mit welchen Themen Sie rechnen müssen. Fragen Sie aber am besten auch Ihre Kommilitonen, wie die sich vorbereiten. Alle Informationen zusammengenommen vermitteln ein recht klares Bild davon, worauf Sie sich fokussieren sollten.
Die Prüfung
Vor einer Prüfung sollten Sie ausreichend schlafen. Klappt das nicht, weil die Aufregung zu groß ist, gönnen Sie sich dennoch Stunden der Ruhe. Um die Konzentration aufrecht zu erhalten, hilft es, viel Wasser oder leicht gesüßten Kräutertee zu trinken. "Brainfood" wie Nüsse, Bananen oder Buttermilch sind ebenfalls gute Begleiter bei der Klausur. Achten Sie zudem darauf, vorher nicht zu schwere Kost zu sich zu nehmen. Das macht müde und lässt die Leistung des Gehirns schnell in den Keller rutschen.