Den Chef kritisieren? So machen Sie es richtig!
Veröffentlicht am 09.03.2020
Konflikte am Arbeitsplatz sind dazu da, dass sie gelöst werden. Doch gilt das auch, wenn der Chef dafür die vermeintliche Ursache ist? Natürlich! Hier erhalten Sie Strategien für die Kritik am Chef, bei denen Sie Ihre Meinung äußern können, ohne dass Sie sich dabei Nachteile einhandeln.
Analyse ist das A und O
Bevor Sie den Termin beim Chef vereinbaren, sollten Sie das Problem noch einmal genau unter die Lupe nehmen. Ist es wirklich der Chef, der für die Thematik verantwortlich ist, und ist es ein Thema, bei dem eine Veränderung überhaupt durchzusetzen ist? Ein Beispiel: Sie sind der Meinung, Ihr Chef würde Ihnen zu viel Arbeit aufhalsen? Dann nehmen Sie erst die Kollegen unter die Lupe und vergleichen deren Arbeitspensum. Vielleicht arbeiten Sie wirklich nicht effizient genug? Dann könnte es sein, dass sich Ihre Kritik beim Chef als nachteilig erweisen könnte. Wenn Sie sicher sind, dass der Vorgesetzte verantwortlich ist, tun Sie Ihre Meinung kund. Ein guter Chef ist durchaus kritikfähig.
Fehler beim Kritisieren - unbedingt vermeiden!
Oft machen Angestellte die gleichen Fehler, wenn sie ihrem Chef die Meinung sagen. Das beginnt schon damit, das man ins Büro stürmt, ohne einen Termin zu haben, oder während des Arbeitens im Affekt kritisiert. Beides sind natürlich keine besonders guten Voraussetzungen. Freundlichkeit ist auch bei der Kritik am Boss das A und O. Deshalb ist Kritik, die ärgerlich herüberkommt und unsachlich gestaltet ist, ebenfalls ein Tabu, das Sie besser vermeiden sollten. Zudem ist es wichtig, nicht alle Kritikpunkte anzuführen, die sich bei Ihnen vielleicht über Jahre angesammelt haben. Wenn Sie dies tun, brauchen Se sich wirklich nicht wundern, wenn der Chef mit einer Vermeidungs- und Abwehrreaktion daherkommt. Auch ist es wenig sinnvoll, für Kollegen mitzusprechen. Ihre Meinung ist es, die Sie in der Auseinandersetzung mit dem Chef zu vertreten haben.
Richtig kritisieren - auch beim Chef!
Die Kritik am Chef, mit der Sie punkten können, unterscheidet sich nicht viel von der, die Sie auch im Privatleben mit Wertschätzung vor der anderen Personen einsetzen sollten. Zunächst sollten Sie eine entspannte Atmosphäre schaffen und Interesse an einer konstruktiven Lösung demonstrieren. Während Sie mit dem Chef diskutieren, ist es auch eine wertvolle Eigenschaft, wenn Sie sich in ihn hineinversetzen können. Wichtig ist, grundsätzlich sachlich zu agieren und Ihre Argumente schlüssig und nachvollziehbar vorzubringen. Optimal ist es, wenn Sie konkrete Vorschläge machen können, die das Problem optimal lösen könnten. Ihr Chef könnte dafür dankbar sein und Sie punkten mit Ihren Ideen. Eine respektvolle Auseinandersetzung, in der jeder seine Meinung erläutert, ist immer gut - auch wenn Ihre Kritik vielleicht nichts bewirkt. Es ist fast immer besser, einen Konflikt zumindest diskutiert zu haben, anstatt ihn weiter schwelen zu lassen. Probieren Sie es aus!