Für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ist es meist wenig attraktiv, über einen Arbeitskräfteüberlasser vermittelt zu werden. Wenn der Arbeitsmarkt aber momentan nicht mehr hergibt, kann es eine Möglichkeit sein, potentiellen Arbeitgebern zu zeigen, wozu man fähig ist.
Wenn das Geschäft überraschend gut anläuft und innerhalb kurzer Zeit ungewohnte Auftragsspitzen abzudecken sind, kann ein Arbeitskräfteüberlasser Hilfe bieten. Das mit der so überraschend hohen Nachfrage konfrontierte Unternehmen erhält damit die Möglichkeit, Mitarbeitende auf Zeit zu beschäftigen. Das ist erstens eine verhältnismäßig rasche Beschäftigungsmaßnahme. Und zweitens der Versuch einer Absicherung, um im Falle einer wieder nachlassenden Nachfrage nicht mit überschießenden Personalkosten konfrontiert zu sein.
Anders sieht es aus, wenn die steigende Nachfrage sich nachhaltig manifestiert und ein permanentes Wachstum des Unternehmens feststellbar ist. Dann wäre es viel mehr sinnvoll, auch die eigene Belegschaft dauerhaft zu erweitern, um die gefragten Produkte oder Dienstleistungen bereit zu stellen. Zeitarbeit- bzw. Personalleasing-Unternehmen bieten in diesem Sinn auch an, die vorerst auf Zeit beschäftigten Arbeitskräfte auf Dauer zu übernehmen.
Arbeiter zweiter Klasse?
Im Allgemeinen haben Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf Zeit einige Nachteile. Denn auch wenn sie bereits einige Wochen oder gar Monate in einem Betrieb beschäftigt sind, bleibt das Gefühl, einer „zweiten Klasse“ an Mitarbeitenden anzugehören. Dies muss nicht einmal bedeuten, dass man von den dortigen Kolleginnen und Kollegen nicht akzeptiert würde.
Jedoch folgt die Entlohnung für gleiche Arbeiten meist einem anderen Schema – und wird gemeinhin geringer sein. Und auch wenn es zu Konflikten bzw. Ungerechtigkeiten im Arbeitsalltag kommt, tun sich „überlassene“ Arbeitskräfte schwerer, ihre Rechte durchzusetzen. Zudem kann die Ungewissheit, wie lange man im aktuellen „Überlassungsprojekt“ tätig bleibt und ob der nächste Einsatzort besser oder schlechter ist, großen Stress bereiten. Dennoch bleibt die Hoffnung, durch besondere Leistungen aufzufallen und als fixe Arbeitskraft übernommen zu werden.
Zeigen Sie Selbstinitiative
Sind Sie selbst in dieser Situation, dann versuchen Sie frühzeitig die personellen Strukturen des Unternehmens zu durchschauen: wer trägt welche Verantwortung, wer gibt wem Dienstanweisungen? Wird Ihr Interesse, als Mitarbeitender übernommen zu werden, von den (vermeintlich) zuständigen Personen nicht „nach oben“ weitergeleitet, heißt es Selbstinitiative zu beweisen. Neben der Möglichkeit, sich ganz klassisch initiativ zu bewerben und dabei auf die laufende Tätigkeit als Leasing-Mitarbeiter hinzuweisen, bleibt auch der persönliche Weg ins bzw. der Anruf im Personalbüro.
Überlegen Sie dabei schon im Vorhinein gut, welchen Beitrag Sie bereits im Betrieb geleistet haben. Und warum das Unternehmen auf lange Sicht nicht auf Sie verzichten sollte – unabhängig von der künftigen Auftragslage. Besonderes Gewicht bekommt Ihre Bewerbung, wenn Sie zwei, drei Fürsprecher aus dem Unternehmen nennen können. Denn die persönliche Empfehlung durch eine geschätzte Fachkraft hinterlässt bei vielen Arbeitgebern immer noch am meisten Eindruck.