Es ist nicht immer so spaßig, wie es in den Social-Media-Kanälen und Wirtschaftsmagazinen dargestellt wird: Ein Startup zu gründen oder als Arbeitnehmer mit in Richtung Erfolg zu treiben ist harte Arbeit. Die Lernkurve ist jedoch für alle Beteiligten steil und die Startup-Phase im Lebenslauf eine unbedingte Bereicherung.
Ein Unternehmen zu gründen benötigt einiges an Mut und Vorbereitung. Selbst als Einzelunternehmer, ohne Mitarbeiterverantwortung, gilt es meist Rücksicht auf die Familie oder zumindest eine Partnerschaft zu nehmen. Ohne entsprechende finanzielle Rücklagen in das „Abenteuer Selbstständigkeit“ zu ziehen, kann darum schon fast als fahrlässig bezeichnet werden.
Sicherer ist es also – wenn auch nicht in jedem Fall möglich –, schon aus einem Angestelltenverhältnis heraus die Fühler auszustrecken. Den Markt ordentlich zu analysieren und bereits Kunden zu akquirieren. Wenn sich die nebenberufliche Selbstständigkeit gut entwickelt, kann durchaus schon bald der „Tag X“ kommen, um vollständig ins Unternehmertum einzutauchen.
Abenteuer und Chance
Trotz der persönlichen Herausforderung und den täglichen Mühen der Selbstständigkeit birgt sie für viele Menschen eine hohe Attraktivität: Es ist die Vorstellung, „sein eigenes Ding durchzuziehen“. Und dabei eine verhältnismäßig hohe Entscheidungsfreiheit zu genießen.
Gerade im Zuge der Digitalisierung haben sich in den vergangenen Jahren vermehrt Junggründerinnen und Junggründer zusammengefunden, um ihr Glück mit einem Startup zu finden. Und egal, ob sich daraus das „next big thing“ entwickelt und Investoren mit fantastischen Geldbeträgen einsteigen, oder ob man irgendwann feststellt, „diese Businessidee skaliert nicht“: Vorausgesetzt, man handelte nicht durchwegs fahrlässig (oder gar betrügerisch), wird man einen wertvollen unternehmerischen Erfahrungsschatz aus dem Projekt mitnehmen. Und es beim nächsten Versuch der Selbstständigkeit bereits um einiges besser machen können. Vielleicht sogar irgendwann bis zum erfolgreichem „Exit“ mit dem entsprechenden Geld-Segen.
Steile Lernkurve
Ein gewisses Risiko nehmen auch die Mitarbeitenden eines Startups auf sich. Die Tätigkeit in einem zumeist hoch innovativen, spannenden Bereich ist in der Regel mit einer steilen Lernkurve verbunden. Insbesondere junge Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer können dabei rasch sehr viel Berufserfahrung sammeln und eigenständiges Arbeiten lernen.
Die Kehrseite der Medaille ist allerdings, dass Startups oft eine lange Zeit ohne nennenswerte Umsätze unterwegs sind. Sie hangeln sich von Auftrag zu Auftrag, finanzieren sich über Kickstarter-Kampagnen und Förderungen. Und dennoch kommt oft ein überraschend schnelles Ende. Entsprechend sind die Gehälter eher am unteren Ende der Skala angesiedelt; ganz im Gegensatz zur Arbeitsleistung, die Mitarbeitenden abverlangt wird.
Wer allerdings wirklich an seinen Arbeitgeber bzw. dessen Startup-Idee glaubt und sich mit voller Arbeitnehmerkraft ins Business einbringen möchte, kann mit der Geschäftsleitung über zusätzliche Anreize reden: Etwa über eine Mitarbeiterbeteiligung an zukünftigen Gewinnen, oder gar die Übernahme von Unternehmensanteilen. Womit das eigene Schicksal noch ein Stückchen mehr in der persönlichen Verantwortung liegt.