Wer nach einer entspannten Urlaubszeit an einen überfüllten Schreibtisch zurückkehrt, wird das gerade erst erlangte Wohlbefinden in Windeseile wieder ablegen. Es zahlt sich darum aus, die Rückkehr an den Arbeitsplatz schon vorab zu planen.
Für manche ist es „die schönste Zeit des Jahres“ - auch wenn diese Einschätzung idealer Weise nicht ganz ernst gemeint ist: der Sommerurlaub. Zwei Wochen sollten es sein, oder besser gleich drei bis vier Wochen am Stück - was die ideale Dauer angeht, driften die Meinungen stark auseinander. Und auch die Wissenschaft kommt immer wieder zu unterschiedlichen Erkenntnissen: So ergab eine finnische Studie 2012, dass längere Sommerurlaube zwar zum Wohlbefinden und zur Gesundheit der Studienteilnehmer beitrugen. Gleichwohl waren diese Effekte nur von kurzer Dauer und unterschieden sich nicht maßgeblich von den positiven Auswirkungen kürzerer Urlaube.
Aus den Aufzeichnungen der 54 Probandinnen und Probanden lässt sich schließen, dass mehrere, über das Arbeitsjahr verteilte Kurzurlaube auch zu mehreren Phasen - und damit in Summe einer längeren Zeit - des höheren Wohlbefindens führen. Die Frage, ob sich die individuelle Urlaubszeit auch so einteilen lässt, hängt freilich von den Rahmenbedingungen im Unternehmen genau so ab wie von der persönlichen Situation.
Keine Schreibtisch-Stapel
Was vielfach Schwierigkeiten bereitet, ist nach den freien Tagen - ob am Meeresstrand, in den Bergen oder auch im gern besuchten Land „Balkonien“ - wieder in den Arbeitsalltag zu finden. Es ist darum sinnvoll, die ersten Tage nach der Rückkehr aus dem Urlaub schon davor zu planen.
Wichtig ist, gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen eine ordentliche, gegenseitige Urlaubsvertretung zu vereinbaren, sodass man nicht gleich mit zig offenen Fragen und Rückruf-Wünschen bombardiert wird. Auch sollten möglichst keine Aufgaben liegen geblieben sein, deren Abschluss direkt nach dem Urlaub fällig ist. Den Mitarbeitenden während des Urlaubs neue Aufgaben auf den Schreibtisch zu stapeln ist eine Unart, der man durch eine offene Ansprache derselben im Team gegensteuern kann.
In Ruhe einen Überblick verschaffen
Nach Möglichkeit hat man bei der Rückkehr in den Arbeitsalltag erst einmal Zeit, sich in einem Gespräch mit seinen Team-Mitgliedern Überblick über die versäumten Geschehnisse zu verschaffen. Es wird besprochen, welche neuen Aufgaben Priorität haben, und ob sich eventuell bei bereits länger geplanten bzw. laufenden Projekten maßgebliche Rahmenbedingungen geändert haben. Danach sollte es möglich sein, das E-Mail-Postfach zu durchstöbern und die Bearbeitung daraus hervor gehender Dringlichkeiten zu planen.
Wenn sich dazwischen noch ein, zwei Kaffeepausen bzw. ein Mittagessen ausgehen, und man von den Erlebnissen im Urlaub erzählen sowie die besten Bilder am Smartphone herzeigen kann, dürfte sich die vielleicht vorherrschende Nervosität ob der anstehenden Arbeitslast gelegt haben. An Tag zwei nach dem wohlverdienten Urlaub wird man sich unter diesen Voraussetzungen ohne großen Stress wieder in die Arbeit eingefunden haben und darf sich guten Gewissens Gedanken über Zeitpunkt und Ziel der nächsten Reise machen.