Der betriebliche Anlass zum Feiern mag vielleicht nicht all zu häufig sein, aber in den meisten Unternehmen gibt es zumindest einen Fixpunkt: die Weihnachtsfeier zum Jahresende. Darüber hinaus sind derzeit Sommerfeste - inklusive externer Gäste - und interne Geburtstagsfeiern für Kolleginnen und Kollegen nicht unbedingt etwas Ungewöhnliches.
Besonders bei den größeren Anlässen zum Feiern, die in der Regel auch abends stattfinden, wird durchaus auch Alkohol ausgeschenkt und damit eine etwas lockerere Stimmung erzeugt. Das darf aber längst noch kein Grund dafür sein, unprofessionell zu werden.
Fragen Sie die Kollegen
Vorausgesetzt, der Anlass steht nicht unter einem bestimmten Motto oder wird gar als Kostümparty inszeniert, sollte der Dress-Code ohne großen Aufwand bedient werden können. Im Finanz-Business könnten, insbesondere wenn mit Kundinnen und Kunden gefeiert wird, Anzug und Krawatte bzw. ein Abend- oder Cocktail-Kleid erwünscht sein; ansonsten tut’s für Männer vielleicht auch ein Sakko zur Jeans. Dies heraus zu finden, dürfte auch für Mitarbeitende, die erst kurz im Unternehmen sind, durch ein Gespräch mit Kollegen möglich sein.
Gehaltsverhandlungen sind tabu
Gewisse Themen gilt es bei firmeninternen Feiern auszugrenzen, etwa die Anbahnung von Gehaltsverhandlungen beim Vorgesetzten. Genau so sollten - mehr noch als sonst - in solch einem Rahmen keine Gerüchte gekocht werden: Wer schlecht über andere redet, steigt im betrieblichen Vertrauens-Index nicht unbedingt steil nach oben.
Ein Flirt unter Mitarbeitenden mag für Sie persönlich völlig in Ordnung sein, kann aber für Ihre Kollegin eine unglaubliche Grenzüberschreitung darstellen. Ganz egal, ob es sich beim Gegenüber um eine Vorgesetzte bzw. einen Vorgesetzten handelt, oder jemanden auf derselben Ebene. Umso mehr, wenn das Gespräch mit - wieder, aus Ihrer persönlichen Sicht - „harmlosen“ Berührungen zum Beispiel am Ellbogen oder am Oberarm einhergeht. Der Genuss von Alkohol kann dafür auch im Nachhinein keine Entschuldigung sein, sondern zeugt eher von einer persönlichen Unbeherrschtheit.
Lassen Sie das mit dem Du-Wort
Auch für das Austragen betrieblicher Fehden ist die Firmenfeier der denkbar schlechteste Ort. Haben Sie Probleme mit jemandem im Büro, dann gehen Sie ihm in diesem Rahmen am besten noch bewusster als sonst aus dem Weg.
Besondere Sympathiebekundungen könnten sich ebenfalls als Schuss ins eigene Knie entpuppen. Selbst wenn Sie der oder die letzte im Team sind, die mit dem Chef noch nicht „per Du“ ist: Bitte, tragen Sie ihr oder ihm nicht das Du-Wort an, insbesondere wenn Sie sich gemeinsam in einer größeren Runde befinden. Das wäre nicht nur eine Grenzüberschreitung, sondern könnte Ihrem Vorgesetzten auch als Führungsschwäche ausgelegt werden.
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben
Wenn die angeführten, nicht all zu schwer einzuhaltenden Regeln beachtet werden, steht einem gemütlichen Fest voller guter Stimmung nichts mehr im Weg. Und für alles, was Sie an Zwischenmenschlichem auf dem Herzen tragen, bleibt ab dem nächsten Tag noch ausreichend Zeit.