Was in der Jugend als Job-Ideal erscheint, kann einem Jahrzehnte später vorkommen wie eine berufliche Sackgasse. Gut, dass es im Sinne des „lebenslangen Lernens“ nie zu spät ist, sich neu auszurichten.
Ganz egal, wann Sie die ersten verbindlichen Entscheidungen für Ihren beruflichen Werdegang getroffen haben - mit Beginn einer Lehre nach Beendigung der Pflichtschule, mit einem Hochschulstudium oder dem Start Ihrer Selbständigkeit: Dass Sie diesen Weg bis zur wohlverdienten Pensionierung gehen können oder gar müssen, ist in der heutigen Zeit weniger denn je eine Selbstverständlichkeit.
Menschen verändern sich - und damit auch deren Interessen
Zum einen, weil die Jobsicherheit, wie sie viele von uns noch kennen - im Sinne eines einzigen, lebenslangen Dienstverhältnisses -, vielfach nicht mehr gegeben ist. Was nicht zwingend als negative Entwicklung beklagt werden muss. Denn gleichzeitig ist die gesellschaftliche Überzeugung gewachsen, wonach das lebenslange Lernen ein besonderer Wert ist - und dass unterschiedliche Tätigkeiten eine berufliche Biographie ungemein aufwerten können.
Zum anderen aber auch, weil sich Jahre oder sogar Jahrzehnte nach der Berufsentscheidung die Interessen eines Menschen einfach sehr verändern können. Bis hin zur Einsicht, „damals“ eine völlig falsche Wahl getroffen zu haben. Erst die persönliche Reifung bringt bis dato unbewusste Bedürfnisse zu Tage, oder regt mitunter eine gänzlich neue Suche nach Sinn an.
Sichern Sie sich die Unterstützung des persönlichen Umfelds
Wer beruflich in eine völlig neue Richtung marschieren will, der wird um eine tiefer gehende Ausbildung bzw. eine Umschulung nicht herum kommen. Vielleicht sind ehrenamtliche Tätigkeiten oder Fertigkeiten, die man über ein geliebtes Hobby erlangt hat, in diesem Rahmen als Praktikum anrechenbar und verkürzen die Ausbildungszeit. Auf jeden Fall sollte man wirklich davon überzeugt sein, die neue berufliche Richtung langfristig zu verfolgen.
Wenn Sie selbst unabdingbar davon überzeugt sind, wird es Ihnen nämlich leichter fallen, das persönliche Umfeld - die Familie und den Freundeskreis - davon zu überzeugen, Sie bei dem Vorhaben zu unterstützen. Und sei es nur mit Rücksicht darauf, dass Ihre zeitliche Verfügbarkeit künftig eingeschränkt sein wird. Auch ein professionelles Job-Coaching kann Sie darin bestärken, den für Sie passenden Weg einzuschlagen, und stellt eine Hilfe bei der zielführenden Abwicklung dar.
Berufliche Zufriedenheit als Grundlage der Work-Life-Balance
Wichtig ist auch, eine Regelung mit dem aktuellen Dienstgeber zu finden. Dies ist im Idealfall die Möglichkeit, sich nebenberuflich auf die künftigen Aufgaben vorzubereiten - oder auch die Planung eines Sabbaticals für eben diesen Zweck. Zentral ist jedenfalls, dass Sie Ihre berufliche Zufriedenheit im Auge behalten - und damit die Grundlage für Ihren Lebensunterhalt und eine ausgewogene Work-Life-Balance.