Männer wie Frauen in der Schweiz möchten immer mehr Teilzeit arbeiten. Welche unterschiedlichen Modelle ihnen dafür zur Verfügung stehen, erfahren Sie hier.
Rund 38 bis 42 Stunden arbeitet der durchschnittliche Schweizer in der Woche. Für den ein oder anderen sind gar 50 oder 60 Stunden die harte Realität. Dass das nicht sein muss, wird mittlerweile vor allem der jungen Generation klar, der sogenannten „Generation Y“. Im Rahmen des Fachkräftemangels rücken junge, hoch qualifizierte Arbeitskräfte nämlich in eine bessere Verhandlungsposition. Und entgegen der allgemeinen Erwartungen, lauten ihre Forderungen gegenüber dem Arbeitgeber nur selten „mehr Geld“ oder „höhere hierarchische Position“. Flexible Arbeitszeiten sowie Teilzeitarbeitsmodelle rücken stattdessen in den Fokus. Die Arbeitgeber müssen sich fügen und ihr Employer Branding entsprechend anpassen. Sie werben mit klassischen sowie modernen Teilzeitarbeitsmodellen.
– by co2-kommunikation.ch –
Weniger arbeiten und dabei flexibler sein. Auf dem heimischen Sofa ein neues Webdesign entwerfen und währenddessen mit einem Auge auf die Kinder aufpassen. Oder das Meeting telefonisch von Japan aus führen, während Sie sich auf Weltreise befinden. So oder so ähnlich klingen die Wünsche der Generation Mitte 20 bis Mitte 30. Noch ist die Teilzeitarbeit vor allem Müttern vorbehalten und bringt häufig grosse Nachteile mit sich – wie eine stagnierende Karriere oder eine ungleiche Bezahlung (Gender-Pay-Gap). Doch das soll sich laut Experten schon bald ändern. Branchen, die bereits vom Fachkräftemangel betroffen sind, machen vor wie es funktionieren kann: Gerade Job-Sharing und die Arbeit im Homeoffice liegen demnach voll im Trend.
Job-Sharing, Homeoffice & Co: Teilzeitarbeit hat viele Gesichter
Prinzipiell ist Teilzeitarbeit in der Schweiz akzeptierter und üblicher als im europäischen Umland. Oftmals handelt es sich hierbei noch um das „klassische“ Teilzeitmodell mit festen Arbeitszeiten. Bevorzugt Mütter arbeiten dann nur noch am Vormittag oder aber stundenweise je nach Absprache, zum Beispiel 30, 60 oder 75 Prozent. Optimal ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie dadurch aber nicht. Engpässe entstehen immer dann, wenn ein Kind unerwartet erkrankt oder die Kinderbetreuungsangebote in den Ferien ihre Pforten schliessen. Nicht nur bei Müttern ist daher der Ruf nach flexibleren Teilzeitarbeitsmodellen gross. Auch immer mehr Männer wünschen sich ein Plus an Freizeit, um mehr an der Kindererziehung teilhaben zu können oder auch einfach für eine ausgewogenere Work-Life-Balance. Angesichts des nahenden Fachkräftemangels bieten daher immer mehr Unternehmen innovative Teilzeitmodelle an, welche den betroffenen Frauen wie Männern nicht nur eine verringerte Wochenstundenzahl, sondern auch mehr Flexibilität bieten. Stichwort: Job-Sharing, Homeoffice & Co.
Als interessierte/r Arbeitnehmer/in sollten Sie das Vieraugengespräch mit Ihrem Vorgesetzten suchen. Sie wissen schliesslich: Fragen kostet nichts! Allerdings schliessen sich die grosse Karriere und Teilzeitarbeit leider immer noch in den meisten Unternehmen gegenseitig aus. Sie müssen sich daher (noch) entscheiden: Mehr Familien- beziehungsweise Freizeit oder hierarchischer Aufstieg?
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