Mit Körpersprache im Vorstellungsgespräch punkten: Der erste Eindruck zählt
Es gibt kein für alle Bewerber einheitliches Konzept für die Körpersprache in einem Vorstellungsgespräch. Stattdessen kommt es darauf an, für welche Tätigkeit Sie sich beworben haben. Eine Verkäuferin in einer Parfümerie hat ein anderes Auftreten als ein Möbelpacker in einer Spedition, ein Controller in einer Bank oder ein Fitnesstrainer. Insoweit sind Feingefühl, Ruhe und Geduld gefragt, manchmal auch Muskelkraft und Ausdauer oder Genauigkeit und Konzentration. Insoweit ist der erste Eindruck entscheidet. Erst wenn die nonverbalen Signale zu den im Vorstellungsgespräch gemachten Aussagen und zum restlichen Bild eines Bewerbers passen, entsteht ein stimmiges Bild, das die Authentizität und die Glaubwürdigkeit eines Bewerbers unterstreicht. Nicht nur die Körpersprache, sondern auch die Körperhaltung, die Art der Begrüssung und nicht zuletzt die Kleidung verraten einem erfahrenen Personaler viel über den jeweiligen Bewerber.
Körpersprache in den verschiedenen Phasen des Vorstellungsgesprächs
Ein Vorstellungsgespräch setzt sich aus mehreren Phasen zusammen, in denen sich die Körpersprache jeweils verändert. Zu Beginn des Gesprächs zeigen Sie sich offen und sympathisch. Das kann sich im weiteren Verlauf ändern, wenn es um Ihre Durchsetzungsfähigkeit geht oder Ihre Teamfähigkeit abgefragt wird. Das sind körpersprachlich zwei konträre Situationen, in denen sich die Körpersprache entsprechend verändert. Als Fitnesstrainer werden Sie beispielsweise eine aktive Körperhaltung einnehmen, wenn Sie von Ihrer Arbeit berichten und auf welche Weise Sie trainieren. Wer als Verkäuferin über seine Teamfähigkeit und Kundenkontakte erzählt, wird harmonischere Bewegungen machen, die die Kooperationsfähigkeit und den Servicegedanken manifestieren.
Personaler werden insoweit anhand der Körpersprache sehr schnell erkennen, ob die von Ihnen getroffenen Aussagen auch tatsächlich mit Ihrer inneren Überzeugung deckungsgleich sind. Es reicht also nicht aus, die eigene Aktivität beim Verkaufen zu beteuern. Stattdessen verraten eine lasche und spannungslose Körperhaltung, die mit einem Schlafzimmerblick einhergeht, dass es Ihnen an Leidenschaft und Begeisterung für Ihren Job fehlt. Gleiches gilt auch für das Sprechtempo und Ihre Stimme. Ein langsames Tempo und eine ebenso langsame Sprache sind das Gegenteil von dem, was Sie mit Worten beschreiben.
Die entscheidenden Phasen im Vorstellungsgespräch
Es gibt drei entscheidende Phasen im Vorstellungsgespräch, die einen massgeblichen Eindruck von Ihnen und Ihrer Person vermitteln. Das sind die Begrüssung, das Platz nehmen und die Gesprächshaltung.
1. Die Begrüssung
Achten Sie bei der Begrüssung auf eine aufrechte Körperhaltung mit einer gewissen Körperspannung. Die Schultern sind leicht nach hinten gezogen, wodurch die aufrechte Haltung unterstützt wird. Achten Sie auf ein freundliches Lächeln beim Betreten des Raumes. Normalerweise findet ein kurzer und fester Händedruck mit Blickkontakt statt. Anderes gilt in Zeiten von Corona. Hier achten Sie bitte auf die Vorgaben des Personalers, wobei ein leichtes, freundliches Kopfnicken ausreichend sein kann. Stellen Sie sich mit Ihrem Namen vor, und halten Sie dabei Blickkontakt.
2. Platz nehmen
Nehmen Sie erst Platz, wenn Ihnen ein Stuhl angeboten worden ist. Setzen Sie sich aufrecht hin und nehmen Sie dabei die gesamte Sitzfläche ein. Das signalisiert Aufrichtigkeit und bedeutet, dass Sie nicht halbherzig agieren. Stellen Sie die Beine nebeneinander, während Arme und Hände locker in Ihrem Schoss ruhen. Möglich ist auch, die Ellenbogen auf der Tischfläche zu platzieren und die Hände übereinander oder ineinander zu legen. Der Körper ist leicht nach vorne gebeugt, was Engagement und Interesse signalisiert. Passen Sie im Verlauf des Gesprächs Ihre Sitzhaltung an die Ihres Gesprächspartners an. Das sogenannte Spiegeln der Körpersprache ist eine vertrauensbildende Handlung, die Sympathie zwischen den Gesprächspartnern herstellt.
3. Die Gesprächshaltung
Direkter Blickkontakt mit einer maximalen Dauer von jeweils drei Sekunden signalisiert Interesse und Aufgeschlossenheit, während ein Lächeln Sympathie erweckt. Sind mehrere Interviewpartner im Raum anwesend, sollten Sie wechselnden Blickkontakt zu allen Beteiligten suchen. Fallen Sie niemandem ins Wort und nicken Sie im Falle der Zustimmung mit dem Kopf. Achten Sie darauf, Ihren Gesamteindruck nicht durch kleine hektische Gesten zu entwerten, zum Beispiel an einem Ring spielen, mit der Hand durch die Haare streichen oder sich an der Nase reiben. Bedenken Sie, es sind die Kleinigkeiten, die von Personalern registriert werden.