Wochen oder Monate der Jobsuche, zig Bewerbungsversuche, zahlreiche Absagen und eine Hand voll Vorstellungsgespräche: Eine neue Arbeitsstelle zu finden ist, egal ob aus einem Anstellungsverhältnis oder aus der Arbeitslosigkeit, meist eine anstrengende Angelegenheit. Doch was tun, wenn man plötzlich mit zwei, drei oder noch mehr Jobangeboten da steht?
Zugegeben: eine Tragödie ist das nicht. Aber es kann einem schon als Belastung erscheinen, wenn statt dem einen, erhofften Traumjob innerhalb kürzester Zeit gleich mehrere Möglichkeiten im Raum stehen. Welche Option bietet die besten Karrierechancen? Welche Stelle genießt das höchste Ansehen? Welcher Dienstgeber ermöglicht die beste Work-Life-Balance? Und wo kann man am meisten Spaß mit den Kolleginnen und Kollegen haben?
Einfach mal rein schnuppern
Sich nur am Gehalt zu orientieren macht vielleicht Sinn, wenn die verschiedenen Arbeiten inhaltlich sehr ähnlich und die Unternehmensstrukturen miteinander vergleichbar sind. Und natürlich, wenn zwei der drei Job-Offerte deutlich unterbezahlt sind, mag die Entlohnung durchaus der primäre Entscheidungsfaktor sein. Was aber, wenn die unterschiedlichen Vor- und Nachteile einander in jedem einzelnen Fall aufwiegen und man alle Optionen als gleichwertig betrachten kann?
Ein Entscheidungsfaktor könnte der Zeitpunkt des gewünschten Dienstbeginns sein. Wenn etwa ein Job sofort, der andere jedoch z.B. erst in einem oder zwei Monaten zu besetzen ist. In diesem Fall könnte man pokern und die gleich verfügbare Stelle annehmen, um richtig in den Job hinein zu schnuppern. Wie sind die Mitarbeitenden? Wie kommt man mit den betrieblichen Hierarchien zurecht? Hält das Angebot in der Praxis das, was einem zugesagt wurde?
Kein schlechtes Gewissen
Nicht umsonst gibt es so etwas wie die Probezeit, die in der Regel auf einen Monat angesetzt ist. Diese gilt nicht nur für den Dienstgeber, sondern auch für den Arbeitnehmer. Wenn einem der Job wider erwarten nicht zusagt ist es ein gutes Gefühl, noch einen Joker im Ärmel zu haben, und im nächsten Monat wechseln zu können. Da braucht man auch kein schlechtes Gewissen zu haben.
Allerdings sollte man die Sache auch nicht zu sehr auf die leichte Schulter nehmen: Die eigentlich gute Stelle wegen Kleinigkeiten, die einem nicht zusagen, oder wegen einem bestimmten Kollegen, der im Alltag schwierig erscheint, aufzugeben, ist nicht ratsam. Denn hundertprozentige Zufriedenheit in jeder Hinsicht kann kaum eine Arbeitsumgebung garantieren. Immerhin arbeiten wir selten allein, sondern im Verbund mit anderen Menschen - und das birgt stets Potenzial für Uneinigkeiten.
Aus der Situation lernen
Stellt man allerdings in der Probezeit fest, dass man sich eher fremd oder gar unwohl fühlt, ist es auch für den Dienstgeber zumindest mittelfristig besser, wenn man sich trennt. Eventuell lassen sich die Probleme, die man während dieser Phase hatte, mit dem nächsten potenziellen Dienstgeber vorab besprechen, um nicht vom Regen in die Traufe zu geraten. Und falls das doch passiert, gibt es ja vielleicht immer noch Option drei.