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Jobhopper - so bewerben sie sich richtig

Veröffentlicht am 04.11.2019 von myjob.ch - Bildquelle: iStock
Jobhopper - so bewerben sie sich richtig

Nur die wenigsten Berufstätigen arbeiten heutzutage nach ihrer Ausbildung oder nach dem Studium bis zur Rente in nur einem einzigen Unternehmen. Eher sind häufige Jobwechsel die Regel...


Nur die wenigsten Berufstätigen arbeiten heutzutage nach ihrer Ausbildung oder nach dem Studium bis zur Rente in nur einem einzigen Unternehmen. Eher sind häufige Jobwechsel die Regel, was an befristeten Arbeitsverträgen, am allgemeinen Fachkräftemangel oder auch an der Suche nach neuen Herausforderungen liegt. Umfragen haben ergeben, dass Beschäftigte ihren Arbeitgeber im Schnitt alle vier Jahre wechseln.

Personaler haben Bedenken
Dieses Jobhopping ist also längst nicht mehr ungewöhnlich. Trotzdem haben Jobhopper oder Jobnomaden bei Bewerbungen oft das Nachsehen, da viele Personalverantwortliche einen häufigen Wechsel des Arbeitgebers argwöhnisch betrachten. Vor allem folgende Vorurteile kommen dabei zum Tragen:

  • Ein Jobhopper weiss nicht, was er will.
  • Häufige Stellenwechsel sprechen gegen die Loyalität des Bewerbers.
  • Jobnomaden suchen immer wieder neue Stellen, weil sie Probleme mit Hierarchien haben und sich nicht unterordnen können.

Oft gibt es noch weitere Bedenken, obwohl Unternehmen von Beschäftigten, die sich beruflich öfter neu ausrichten, profitieren können. Denn Jobhopper, die schon mehrfach für andere Arbeitgeber tätig waren, fügen sich schnell in neue Teams und Umgebungen ein. Sie sind flexibel, anpassungsfähig und in der Lage, sich in kurzer Zeit in unbekannte Themenbereiche und abweichende Abläufe einzuarbeiten.

Trotzdem ist es für Sie als Bewerber wichtig, dass Sie Ihren Mehrwert durch die positiven Eigenschaften besonders hervorheben, um Bedenken bei einem möglichen Arbeitgeber zu zerstreuen und sich als der richtige Kandidat zu präsentieren.

Jobhopping verlangt Erklärungen
Falls Sie zu den Jobnomaden gehören, ist es wichtig, dass Sie bei einer Bewerbung sämtliche Jobwechsel überzeugend erklären können, damit Personaler einen Sinn dahinter sehen. Der ist zum Beispiel erkennbar, wenn Sie durch frühere Wechsel Ihre Aufgabengebiete erweitern und jeweils mehr Verantwortung übernehmen konnten. Zeigen Sie einen roten Faden auf, indem Sie Ihre bisherigen beruflichen Stationen chronologisch anführen und mit ergänzenden Stichpunkten zu Ihren jeweiligen Aufgaben erläutern.

Optimal wäre der Nachweis, dass Sie Ihr Tätigkeitsfeld mit jeder neuen Stelle erweitert und vertieft haben. Dabei helfen gute Arbeitszeugnisse, die Sie unbedingt Ihrer Bewerbung beifügen sollten. Denn gute Bewertungen sprechen auch bei häufiger Veränderung eindeutig für Sie. Nehmen Sie also immer Ihr Recht wahr, ein wohlwollendes Arbeitszeugnis von Ihrem letzten Arbeitgeber zu erhalten.

Hatten bestimmte Jobwechsel wirtschaftliche oder unternehmerische Gründe, für die Sie nicht verantwortlich sind, sollten Sie dies auch in Ihrer Bewerbung erwähnen. Wichtig ist, dass Sie auf jeden Fall immer bei der Wahrheit bleiben, keine beruflichen Stationen verschweigen oder Gründe für einen Arbeitsplatzwechsel erfinden. Lücken im Lebenslauf machen sich nicht besonders gut, und Lügen bei der Einstellung kann nachträglich noch ein Kündigungsgrund sein.

Bringen sie Struktur in Ihre Bewerbung
Bei Ihrer Bewerbung sollten aber nicht nur die Inhalte stimmen, sondern auch die Form und das Layout. Strukturieren Sie beispielsweise den Lebenslauf mit Fettschrift und heben Sie besonders wichtige und namhafte Stationen Ihrer beruflichen Laufbahn hervor, um den Personaler darauf aufmerksam zu machen.

Sehr kurze Tätigkeiten für einen Arbeitgeber sollten Sie in Ihren Unterlagen auch nur kurz erwähnen, im Zweifelsfall während des Vorstellungsgesprächs aber detaillierter darauf eingehen können. Um auf der sicheren Seite zu sein, beschreiben Sie Ihren bisherigen Werdegang nachvollziehbar und vollständig.

Konzentration auf das Anschreiben
Durch Ihre beruflichen Veränderungen haben Sie wahrscheinlich zahlreiche unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Dadurch bieten Sie dem potenziellen Arbeitgeber einen Mehrwert, den Sie unbedingt ins Zentrum Ihres Anschreibens rücken sollten. Versuchen Sie deutlich zu machen, warum ein Unternehmen von Ihnen profitieren kann. Erläutern Sie auch Ihr Interesse an der Stelle und die Erwartungen, die Sie daran knüpfen. Wenn der neue Arbeitgeber diese erfüllen kann, beruhigt ihn das, denn dann sind die Voraussetzungen für eine längere Bindung an das Unternehmen gegeben, und Ihr Jobhopping findet vielleicht ein Ende.